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Oystein Loenn
"Maren Gripes notwendige Rituale"
Aus dem Norwegischen Alken Bruns
Berlin Verlag  Berlin 2001
176 Seiten, 18,00 €

"Man trifft manchmal einen Menschen, der zum Ziel für alles wird, was eingedämmt ist." 
Alles begann damit, als der holländische Seemann Leo Tybrin Beck das Gasthaus auf einer kleinen norwegischen Insel betrat. Es war der Tag, als Maren Gripe für verrückt erklärt wurde. 
Bislang galt Maren als ruhige und zurückhaltend lebende Frau, die scheinbar glücklich, mit ihrem Mann Jacob verheiratet war und die ihren Tag mit Ritualen, wie dem morgendlichen Gang zum Salzschuppen am Hafen, begann. Doch an diesem Tag sollte sich ihr Leben und das der anderen Inselbewohner grundlegend verändern. Nur wenige Stunden, nachdem das holländische Schiff mit Leo Tybrin Becks an Bord vor Anker ging, wurden aus bis dato unbescholtenen Männern gewaltbereite Menschen, die vor keiner Grausamkeit zurückschreckten. 
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Oeystein Loenn erzählt diese unheimliche Geschichte um Liebe und Schuld mit den Stimmen einzelner Inselbewohner. Überaus gekonnt fügt er deren Erinnerungen an diesen verhängnisvollen Abend und der darauffolgenden Stunden wie kleine Mosaiksteinchen zu einem gemeinsamen Bild zusammen. Er spürt psychologisch genau der Ursache nach, die eine scheinbar stabile Gemeinschaft derart aus den Fugen geraten lässt. War es die Angst vor dem Fremden, dem Unberechenbaren, dieser  ungeheuren Macht mit Namen Liebe? 
Dem Leser offenbart sich mit "Maren Gripes notwendige Rituale" jedenfalls ein meisterhaft geschriebenes Psychogramm menschlicher Ängste und Sehnsüchte, die lange Zeit verborgen, durch ein unerwartetes Erlebnis rücksichtslos zu Tage treten können. Das Faszinierende an diesem Roman ist die Kunstfertigkeit, mit welcher der Autor die unterschiedlichen Erzählperspektiven verknüpft und sie letztendlich zu einer Stimme zusammenführt, die der Maren Gripe. © Torsten Seewitz 24.04.2001

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