Zur Startseite

Zoran Drvenkar
"Sag mir, was du siehst"
Carlsen Verlag Hamburg 2002
271 S.; 14,00 Euro

Endlich weiße Weihnachten. So wie Alissa es sich immer erhofft hatte, als sie klein war. Doch jedes Jahr war eine Enttäuschung. Bis auf dieses. Sie verfluchte den ausnahmsweise kalten Winter in Berlin, denn nun würde sie es mit ihrer Freundin Evelin schwer haben, durch das dichte Schneetreiben auf den Friedhof zu kommen. Dort ist Alissas Vater begraben, der vor sechs Jahren verstarb. Damals war sie neun Jahre alt.
Jedes Jahr gehen Alissa und Evelin am Heiligen Abend auf den Friedhof um eine Kerze für Alissas Vater aufzustellen. So auch an diesem Wintertag. Auf der verzweifelten Suche nach der Grabplatte bricht Alissa in eine dünne Erdkruste ein, unter der sich ein Kellergewölbe befindet.
Es dauerte eine Weile, bis Evelin mitbekam, dass Alissa verschwunden war. Alissa hatte inzwischen in der Gruft einen Kindersarg entdeckt und ihn geöffnet. In ihm lag ein kleiner Junge, der etwas Unheimliches in sich trug: Eine Pflanze wuchs ihm mitten aus seiner Brust. Alissa ist gebannt und fühlt sich von der Pflanze magisch angezogen.
Unter dem Drang einer fernen Stimme nimmt sie die Pflanze an sich. Als sie gerettet wird, erzählt sie niemandem davon. Zu Hause angekommen, fällt sie in tiefen Schlaf Am nächsten Morgen ist nichts mehr in ihrem Leben wie es vorher war.
Mehr und mehr zieht sie sich von ihrer Freundin Evelin zurück, die nicht versteht, was mit Alissa passiert ist. Diese scheint verrückt zu werden, denn sie verfügt plötzlich über eine besondere Gabe: sie sieht statt Raben Engel.
Zudem macht Alissas Ex-Freund Probleme. Er belästigt sie, zwingt ihr einen Kuss auf. Er läuft ihr hinterher, verfolgt und terrorisiert sie. Die Sehnsucht brennt in ihm wie Feuer und er ist bereit alles zu tun, um Alissa zurückzubekommen.
Mit "Sag mir, was du siehst" hat Zoran Drvenkar einen fesselnden Thriller geschrieben, von dem man nicht wieder loskommt. Das Übersinnliche in diesem Buch ergreift auf einen. Man wird unweigerlich in den Bann dieser Geschichte gezogen, bereit alles zu tun, um weiterlesen zu können.
Obgleich dieser Roman nichts für schwache Nerven ist, kann ich die Lektüre nur jedem, unabhängig seines Alters, empfehlen. Anne Maria Müller, 22.02.2004

Buch bei amazon.de bestellen

Kommentar schreiben Kritik ausdrucken

oder

WEITERE BUCHTIPPS FINDEN SIE UNTER BÜCHERBORD - DAS ARCHIV