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Cornelia Funke
"Tintenherz"
Dressler Verlag Hamburg 2003
573 S.; 19,90 Euro

Etwas außergewöhnlich ist Familie Folchart schon. Mortimer, auch Mo genannt, ist ein fanatischer Buchbinder, der sich auch als Bücherarzt bezeichnet. Seine Tochter, Meggie ist auch nicht viel besser.
Da ihre Mutter verschwand, als sie drei Jahre alt war, wuchs sie allein mit ihrem Vater auf, zu dem sie ( allein durch ihre gemeinsame Leidenschaft ) eine sehr enge Bindung aufgebaut hat. Nun, mit 12, erinnert sie nur noch ein altes Foto an ihre Mutter.
Vor allem wenn ihr Vater einen Auftrag, wie Bücher „reparieren“, erledigen muss, kann er nie ohne seine Tochter losziehen. Solch ein Aufgabe kann auch mal länger dauern und Mo hält es ohne Meggie sowieso nie lange aus.
Eines Tages taucht ein gewisser Staubfinger auf. Meggie und Mo müssen zu einer Tante namens Elinor, die eine unvorstellbare Anzahl an Büchern besitzt. Mehr als jede ihnen bekannte Bibliothek. Aber irgendetwas ist nicht wie sonst. Warum bleibt Staubfinger bei Mo und seiner Tochter? Meggie spürt, dass Mo ihr etwas verheimlicht. Natürlich spioniert sie und entdeckt ein Buch. Ein auf den ersten Blick stinknormales Buch namens „Tintenherz“. Sie grübelt und zerbricht sich den Kopf, was an dem Buch so besonders sein soll, dass Mo ihr dessen Existenz verheimlicht. Die Geschichte nimmt eine entscheidende Wendung, als ihr Vater entführt wird. Erst durch Staubfinger erfahren sie und Elinor, dass Mortimer von Capricorn und seinen Männern entführt wurde. Das Misstrauen gegenüber Staubfinger, auch Feuerspucker aufgrund seiner Vorliebe für Feuer genannt, ist groß. Aber er erzählt ihnen wer Capricorn wirklich ist. Meggie und Elinor sind geschockt. Feuerspucker leitet die beiden zu einem abgelegenem Dorf in den Bergen am Meer. Was sie dort an Grausamkeit, an Gewalt, Mord und Verrat vorfinden, lässt ihnen den Atem stocken und sie hoffen in einem schlechtem, aber sehr brutalem Krimi zu sein, finden sich aber leider in der Realität wieder. Und Meggie erfährt bislang unbekannte Dinge über ihren Vater. Dieser wird in einer ihr bislang verschlossenen Welt Zauberzunge genannt, weil er Figuren aus Büchern lesen kann. Auch über ihre Mutter dringen für Meggie immer mehr Wahrheiten ans Licht .

Mehr sei nicht verraten, denn der Roman ist so packend geschrieben, dass jedes weitere Detail die Spannung mindern würde.
Hut ab vor Cornelia Funke, übrigens Mutter von 2 Kindern ist, die ein auf zauberhafte Weise beindruckendes Buch geschrieben hat. Ein Buch, das alle, die sich für Bücher interessieren (oder die es noch tuen wollen ), verschlingen werden. Besonders die jedem Kapitel vorangestellten Zitate aus berühmten literarischen Werken machen den besonderen Reiz dieses Romans aus ( Herr der Ringe taucht übrigens auch auf, aber nicht nur als Zitat, auch in der Geschichte an sich spielt dieses geniale Buch eine Rolle).
„Tintenherz“ ist eine Delikatesse des großem Büffets der Jugendbücher. Bestens zu empfehlen. Anne Maria Müller, 13.05.2004

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