Stuart David
"Peacocks Manifest"
Aus dem Englischen von Alexandra Hellbrück
Eichborn Verlag Frankfurt/M. 2003
205 S.; 19,90 Euro

Peacock hat eine Idee. Aber die verrät er nicht. Denn er hat Angst, dass sie ihm geklaut wird. Damit er die Idee, die er auf einer CD mit sich herumträgt, allerdings in die Realität umsetzen zu können, fliegt er von Glasgow nach Chicago, um den Haarnetz tragenden, als Helfer angepriesenen Evil Bob zu treffen. Der weiß zwar keinen Rat, ist aber auch von Peacocks Idee begeistert. Und so machen sich die beiden in schräger „Big Lebowski“-Manier auf den Weg quer durch Amerika, um jemanden zu suchen, der ihnen bei der Verwirklichung der musikalischen Idee hilft, sprich: unter einen alten Song ein paar moderne Techno-Beats legt. Die Roadnovel ist aus Peacocks Sicht erzählt, der lakonisch, manchmal etwas wortkarg, vor allem aber zum Schreien komisch von seinen Erlebnissen in den USA erzählt: wie er wegen seines Englisch im Kauderwelsch-Amerika Verständigungsprobleme hat, wie er mit Evil Bob eine Sauftour nach der anderen veranstaltet und wie sich die beiden als DJs einer In-Disco versuchen. Ein bisschen Rock, etwas Schnulze und Sinatras „I did it my way“: das ist die Mischung, mit der „Peacocks Manifest“ Kultstatus erreichen könnte.
Text: Aliki Nassoufis

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